Wir anerkennen ohne Einschränkungen die Grundrechte der Bundesverfassung und handeln entsprechend und im Wissen darum, dass die uns garantierte Freiheit, die Religionszugehörigkeit zu wählen, die Religion auszuüben, sowie das Recht die Religion wechseln zu können, ein hohes Gut ist.
Wir setzen uns dafür ein, dass jede Religionsgemeinschaft auf der Grundlage unseres demokratischen und sozialen Rechtsstaates die Möglichkeiten hat, ungehindert ihre Religion auszuüben. Wo Krisen und Probleme auftreten, Verletzungen entstehen, Misstrauen, Vorurteile oder Ängste auftauchen, zeigen und vermitteln wir Verständnis und üben Solidarität.
Es ist uns ein Anliegen, dass der interreligiöse Dialog weiter ausgebaut wird, dass wir jegliche Bemühungen der institutionalisierten Religionsgemeinschaften und ihrer Verantwortlichen in diese Richtung unterstützen – falls nötig – auf die Wichtigkeit des religiösen Friedens hinweisen.
Es ist unser Anliegen, dass die einzelnen Religionsgemeinschaften sich selber um gegenseitiges Kennenlernen bemühen, für Toleranz und gegenseitige Achtung eintreten und innerhalb ihrer religiösen Erziehung diese Werte zum Wohle aller vermitteln.
Wir erheben unsere Stimme, wenn eine Religionsgemeinschaft auf Grund rechtswidrigen Verhaltens einzelner Mitglieder pauschal verurteilt wird.
Wir setzen uns gegen jede Instrumentalisierung von Religionen ein, insbesondere dann, wenn sie zur Rechtfertigung von Gewalt missbraucht wird.
Wir verurteilen jeglichen religiösen oder weltanschaulichen Extremismus, jegliche Diskriminierung oder Diffamierung religiöser Art. Wenn wir rassistischem, sexistischem, fremdenfeindlichem, intolerantem oder gewalttätigem Gedankengut begegnen, treten wir dagegen an.
Wir setzen uns dafür ein, dass Konflikte gewaltfrei ausgetragen und gelöst werden. Wir erheben uns gegen Aktivitäten, welche Feindbilder erzeugen, Vorurteile aufbauen oder zu gewalttätigen Aktivitäten führen (könnten).
Wir sind überzeugt davon, dass Religionen ethische Werte vermitteln. Sie erwecken in den Menschen die Fähigkeiten zu lieben, zu vergeben, Neues zu schaffen, Grossartiges zu wagen, Vorurteile zu überwinden, für das Gemeinwohl Opfer zu bringen und sich als Teil eines grossen Ganzen zu begreifen.
Wir folgen den Zielsetzungen des RTdR, die wir gemeinsam erarbeitet und denen wir uns im Jahre 2007 einstimmig verpflichtet haben. Wir wollen Ansprechgremium für politische und religiöse Behörden sein und mit diesen im Dialog und in enger Zusammenarbeit das Interreligiöse Zusammenleben gestalten. Unsere Arbeitsweise soll von sachlicher und wohlwollender Auseinandersetzung, Solidarität und Konsens, geprägt sein.
(aus unseren Statuten)
Runder Tisch der Religionen St. Gallen und Umgebung | Heinestrasse 18 | 9008 St. Gallen
E-Mail: ann-katrin.gaesslein@gmx.net