BAHA'I

 

BAB - 1819-1851.

1844 verkündet Er im damaligen Persien die Ankunft von Bahá'u'lláh. Geistlichkeit und Regierung reagierten mit äusserster Härte. 20'000 Anhänger des Báb finden den Märtyrer. Báb wird zum Tode verurteilt und in Täbriz erschossen.

 

Bild: Schrein des Báb auf dem Berg

Karmel in Haifa, Israel und Ruhestätte von 'Abdu'l-Bahá.

 

 

 

BAHA'U'LLAH - 1817-1892.

1863 erhebt Er den Anspruch der vom Báb Verheissene aller Religionen und der Offenbarer für dieses Zeitalter zu sein. Zusammen mit Seiner Familie und Anhängern wird Er aus Persien über den Irak und die Türkei verbannt bis ins damalige Palästina. Aus Adrianopel sandte Er einige bedeutende Sendschreiben an die damaligen Herrscher wie auch an Papst Pius IX. In Akká, der grössten Gefängnisstadt des osmanischen Reiches wird Er 1868 eingekerkert. Später wurden die Haftbedingungen erleichtert, doch bis zum Tode 1892 bleibt Er ein Gefangener. 

 

'ABDU'L.BAHA - 1844-1921.

Ältester Sohn von Bahá'u'lláh. Autorisierter Ausleger der Lehren und Beispiel für das Bahá'í-Leben. Die Einwohner von Akká nannten ihn den "Meister". Bis zur Freilassung 1908 anlässlich der Jungtürkischen Revolution blieb er ein Gefangener, insgesamt 54 Jahre.  Nach der Amnestie unternahm er Reisen nach Europa und in die USA um die wachsende Bahá'i-Gemeinde zu leiten. Verstorben und unter grosser Anteinahme im Heiligen Land begraben. 


LEHREN

Zentrales Thema:

Die Einheit Gottes - Die Einheit der Religion - Die Einheit der Menschheit.

 

* Religion ist fortschreitend, nicht absolut.

* Alle grossen Weltreligionen stammen aus ein-und derselben göttlichen Quelle.

* Die Offenbarer Gottes legen die Masstäbe für ihre jeweilige Zeit fest und sind die treibende      Kraft zu einer ständig fortschreitenden Kultur.

 

Weitere Prinzipien:

* Selbständige Suche nach Wahrheit.

* Anerkennung der Gleichwertigkeit von Mann und Frau.

* Religion und Wissenschaft müssen übereinstimmen.

* Das Recht auf Bildung und Wissen.

* Gerechtigkeit als oberstes Prinzip für die Umgestaltung der Gesellschaft.

* Abbau von Vorurteilen jeglicher Art.

* Geistige und ethische Werte zur Lösung von praktischen Problemen anwenden.

* Das persönliche Wohlergehen mit dem Wohl der Gesellschaft verbinden.

* Bewahrung der Umwelt. 

* Errichtung eines Weltschiedsgerichtshofes und einer Weltregierung sowie 

   Einführung einer Welthilfssprache.

* Allgemeine Abrüstung und Errichtung des Weltfriedens.

 

Bahá'u'lláh behandelt in Seinen zahlreichen geoffenbarten Schriften nicht nur Fragen für den Einzelnen - wie der Sinn des Lebens, oder die Stufe des Menschen, sondern offenbart auch einen Plan für die Weltgesellschaft. Dazu gehört u.a. die gerechte Verteilung der Bodenschätze, die Überwindung der Extreme von Armut und Reichtum oder die Anerkennung der wechselseitigen Abhängigkeit von Arbeit und Kapital.

 

 

GEBOTE

* Das tägliche Pflichtgebet und das Lesen in den Heligen Schriften.

* Eine jährliche 19-tägige Fastenzeit.

* Alkohol- und Drogenverbot.

* Die Einwilligung der Eltern zur Heirat.

* Erdbestattung.

 

VERBREITUNG

Die Bahá'í-Religion ist neben dem Christentum die am weitesten verbreitete Religion. Der Wachstumsindex ist im Vergleich zu anderen Religionen hoch. Bahá'í leben in über 100'000 Orten und repräsentieren mit 2100 verschiedenen ethnischen Gruppen und 183 nationalen Institutionen einen Querschnitt der menschlichen Familie. 

 

AKTIVITÄTEN

Die Bahá'í -Religion kennt keine Priester. Die Angelegenheiten der Gemeinde werden durch lokale und nationale Institutionen (Geistige Räte) geleitet. Diese werden jährlich einmal in geheimer Wahl gewählt und zählen jeweils neun Personen.

 

Regelmässige Aktivitäten:

Alle 19 Tage wird das Neunzehntagefest gefeiert mit einem meditativen, einem beratenden und einem sozialen Teil.

In Trainingsinstituten wird die Wandlung des Einzelnen gefördert.

Kinder-und Jugendklassen vermitteln ganzheitliche Erziehung zu Weltbürgern.

Sommer-und Winterschulen dienen der Wissensvermittlung und dem sozialen

Kontakt untereinander.

Je nach Grösse der Gemeinde finden lokale soziale Aktivitäten statt oder Beteiligung am interreligiösen Dialog.

Politische Aktivitäten sind untersagt und Gehorsam gegenüber der Regierung muss beachtet werden.

 

Die Internationale Bahá'i-Gemeinde ist seit 1948 als Nicht-Regierungsorganisation bei der UNO akkreditiert und hat beratenden Status bei div. Organisationen.

 

INFORMATION

Nationales Bahá'i Sekretariat, Dufourstr. 13, 3005 Bern 

Tel 031 352 1020   

www.bahai.ch  / www.bahai.de /www.bahai.at

international: www.bahai.org